Sechs Tipps fürs kreative Schreiben
Keine Angst vor dem leeren Blatt! So hilft man der Kreativität auf die Sprünge
Keine Angst vor dem leeren Blatt! Professionelle Textarbeit ist kreativ, aber nicht Kunst. Sie ist Dienstleistung. Und meist muss sie in einem bestimmten Zeitrahmen erledigt werden und sich an genaue Vorgaben halten. Wie wird man kreativ, wenn man muss?
Schreiben hat immer etwas mit Kreativität zu tun. Der Unterschied zwischen Literatur und Gebrauchstext liegt aber im Zweck: Gebrauchstexte sind nicht künstlerischer Ausdruck, sondern Dienstleistung. So kann es sein, dass man innerhalb kurzer Zeit einen Text produzieren muss. Unter Umständen geht es noch dazu um ein Thema, in das man sich zuerst hineindenken und oft hineinlesen muss, weil man selbst persönlich keinen direkten Zugang hat.
Und dann kommt sie: die „Angst vor dem leeren Blatt“. Das Gefühl ist vielen Menschen aus der Schulzeit schon bekannt. Aber auch im Erwachsenenleben, etwa wenn man einen Brief oder ein wichtiges E-Mail schreiben muss, wirkt das „leere Blatt“ oft bedrohlich. Als professionelle Texterin oder Texter ist das Problem vermutlich weniger häufig – sonst hätte man einen anderen Beruf ergriffen. Aber unter Zeitdruck kann das „leere Blatt“ auch im professionellen Kontext seine Zähne zeigen. Wenn die Ideen also kommen müssen, weil die Zeit drängt – was tun? Ein paar Strategien können helfen.
Der ideale Nutzer
Um sich in ein Thema hineinzuversetzen, etwa um ein Produkt zu bewerben, kann man sich eine Person vorstellen, die dieses nutzt. Was würde sie interessieren? Was wäre ihr wichtig? Schließlich geht es beim Texten ja nicht um die eigenen Meinungen oder Vorstellungen, sondern um jene der Zielgruppe. Dann stellt man sich am besten jemanden vor, der überhaupt nichts mit dem Thema anfangen kann. Wie kann man bei dieser Person trotzdem Interesse wecken? So entdeckt man unter Umständen neue Facetten an einem Thema.
Fiktiver Gesprächspartner
Sprache kommt von Sprechen. Über ein Thema zu schreiben fällt leichter, wenn man sich vorstellt, mit jemandem darüber zu sprechen. Ob das eine Person in der Fantasie ist oder das Stofftier am Schreibtisch, spielt keine Rolle. Es geht darum, Ideen konkret zu formulieren und sie sprachlich auszudrücken.
Bildersuche
Wenn man Ideen zu einem bestimmten Thema braucht und sich vor dem geistigen Auge nur Leere auftut, wird die Google-Bildersuche zu einem überraschend einfachen und wertvollen Tool. Einfach ein Stichwort eingeben und auf „Bilder“ klicken. Die Ergebnisse helfen dann, ganz neue und vielleicht unerwartete Assoziationen zu erleben, die sich dann textlich umsetzen lassen.
Wörterbücher und andere Nachschlagewerke
Ein einfaches Wörterbuch kann schon helfen, Synonyme und Verbindungen zwischen Begriffen zu entdecken, die einem von selbst nicht eingefallen wären. Auch spezielle Wörterbücher, wie Synonym-Wörterbücher, Sprichwort-Datenbanken oder Reimwörterbücher, sind wertvolle Hilfsmittel beim Texten.
Sich selbst vorlesen
Keine Angst vor Selbstgesprächen! Beim Schreiben hilft es, laut zu sprechen. Sich den Text dann selbst vorzulesen ist ein wunderbares Tool, daran Verbesserungen vorzunehmen. Und wenn es etwa darum geht, eine Rede zu schreiben – auch das gehört zu unseren Aufgaben –, spricht nichts dagegen, in die Rolle des Redners zu schlüpfen und einfach loszulegen. Letztendlich soll sich jede geschriebene Sprache am gesprochenen Wort orientieren – und das geht einfacher, wenn man tatsächlich spricht.
Brainstorming und Mindmapping
Der Klassiker unter den Kreativitätsstrategien. Manche machen es gern handschriftlich, wie anno dazumal: Wörter, Begriffe, Gedanken zum jeweiligen Thema schreibt man auf. Kreise, Verbindungslinien, vielleicht Zeichnungen – sie alle helfen, neue Ideen zu generieren. Oder man nutzt eine Mindmapping-Software oder Online-Lösungen.
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